Änderungsantrag zur Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Touristik, Verkehrsplanung und ÖPNV am 7.11.2019
Der Landkreis Lüneburg
• beteiligt sich am Förderaufruf des Bundesumweltministeriums für „Kommunale Klimaschutz-Modellprojekte“ mit der Projektskizze für wasserstoffbasierte Antriebe für Nahverkehrsbahnen zum Beispiel für die Bahnstrecke Lüneburg-Dannenberg und wirbt Fördermittel aus entsprechenden Programmen des Landes und des Bundes ein

  • beantragt bei der Landesnahverkehrsgesellschaft den Einsatz von zwei Zügen mit wasserstoffbasiertem Antrieb für die Nahverkehrsbahnstrecke Lüneburg-Dannenberg.

  • Nach Vorliegen des Gutachtens zur Ertüchtigung und Sanierung der Bahnstrecken Lüneburg-Amelinghausen und Lüneburg-Bleckede wird unter den Gesichtspunkten des Klimaschutzes und der ökonomisch real umsetzbaren Möglichkeiten die optimale Antriebstechnick gewählt, dies schließt die Prüfung wasserstoffbasierter Antriebe ein.

Der Landkreis Lüneburg trifft Vorplanungen für die Projektierung und den Bau einer Wasserstofftankstelle auf öffentlichem Gelände. Die Möglichkeiten in Melbeck, Bleckede und im Hafen Lüneburg werden dabei insbesondere geprüft, ebenso wie die Zugangsmöglichkeiten für private Nutzer (PKW, Busse, Binnenschiffe o.ä.) und damit verbunden weitere Standortoptionen.

Unter der Voraussetzung, dass entsprechende Fördermittel verbindlich zugesagt sind, erfolgen finale Planung und Realisierung.

Begründung:

Im Rahmen einer klimaneutralen Mobilität besteht mit diesen Projekten eine zukunftsweisende Möglichkeit, eine neue umweltfreundliche Eisenbahntechnik im Landkreis Lüneburg zu etablieren. Ziel ist es unter dem Gesichtspunkt des Klimaschutzes die optimale Antriebstechnik zu nutzen. Die Wasserstoff-Züge sind gerade für längere Strecken ohne Oberleitung eine Alternative, da von einer teuren und aufwendigen Elektrifizierung der Strecken Abstand genommen werden kann. Weiter ist der Einsatz von schadstoffbelasteten Dieselzügen nicht mehr nötig. Die neuen Wasserstoffzüge haben eine Reichweite von über 1.000 Kilometern, können140 km/h in der Spitze fahren und haben Platz für 150 Sitzplätze.

Die Zugtechnik funktioniert mittlerweile verlässlich. Allerdings, was nicht nur die Strecken von Buxtehude nach Cuxhaven zeigt, fehlt hierzulande aber noch die Wasserstoff-Infrastruktur für den Betrieb – konkret: Tankstellen, die beispielsweise diese Brennstoffzellenzüge versorgen könnten. Wasserstoff ist in Deutschland reichlich vorhanden, zum einen durch die Industrieproduktion zum anderen ist die künftige Nutzung von Windstrom für die Erzeugung und Speicherung von Wasserstoff besonders nachhaltig.

Der Landkreis Lüneburg würde somit ideale Voraussetzungen für diese neue Technik bieten und eine Vorreiterrolle im Bereich der emissionsneutralen Mobilität einnehmen.

Hierzu wird vom NLT aktuell auf folgendes Modelprojekt verwiesen:

„Vom 1. August 2019 bis zum 31. Oktober 2019 können interessierte Landkreise Projektskizzen für investive Klimaschutz-Modellprojekte mit besonderer Vorbildfunktion einreichen, bei denen die besten verfügbaren Technologien und Methoden eingesetzt werden (Förderaufruf „Kommunale Klimaschutz-Modellprojekte“). Das Ziel der Förderung ist es, einen wesentlichen Beitrag zur Minderung jährlicher Treibhausgasemissionen in Kommunen und im kommunalen Umfeld zu leisten. Weitere Informationen stehen unterhttps://www.klimaschutz.de/mod... zum Abruf bereit.“