Das Lüneburger Frauenhaus platzt aus allen Nähten – und das seit Jahren. Der Verein „Frauen helfen Frauen“ schlägt Alarm: Ein moderner Neubau, der den heutigen Anforderungen gerecht wird, ist dringend nötig. Doch trotz wiederholter Beschlüsse von Stadtrat und Kreistag, Gelder für das Projekt bereitzustellen, ist bisher nichts passiert.

Selbst die von der Stadt teuer gekaufte Fläche in Ochtmissen erweist sich als ungeeignet. Die Zeit drängt: Der Bestandsschutz des Frauenhauses läuft Ende 2026 aus. Hansestadt und Landkreis Lüneburg stehen jetzt in der Pflicht, endlich zu handeln und das Projekt zu realisieren.

Der Bundestagsabgeordnete Jakob Blankenburg setzt sich klar für einen Neubau auf der neu erworbenen Fläche in der zentral gelegenen Dorette-von-Stern-Straße ein. „Diese Fläche ist besser geeignet und für Betroffene leichter erreichbar als der ursprüngliche Vorschlag in Ochtmissen“, betont Blankenburg bei einem Vor-Ort-Termin. „Aber klar ist auch: Ohne finanzielle Unterstützung von Bund und Land wird das nicht gehen. Ich werde mich dafür starkmachen, dass in der nächsten Wahlperiode endlich die Gewaltschutzstrategie umgesetzt wird.“

Blankenburg kritisiert scharf, dass das geplante Gewalthilfegesetz, das auch Zuschüsse für den Bau von Frauenschutzzentren ermöglicht hätte, im Bundestag von CDU und FDP blockiert wurde. „Davon hätte auch Lüneburg profitieren können. Aber jetzt zählt nur eins: Keine Zeit verlieren! Hansestadt und Landkreis müssen die Planungen vorantreiben – und notfalls auch eine eigene Finanzierung prüfen.“

Auch die stellvertretende SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzende Brigitte Mertz und die sozialpolitische Sprecherin der SPD im Stadtrat, Antje Henze, machen Druck: „Uns läuft die Zeit davon. Es braucht jetzt entschlossene Schritte, damit das neue Frauenschutzzentrum rechtzeitig Realität wird. Für die Betroffenen ist es überlebenswichtig!“