Perspektiven für Busfahrer*innen und Mitarbeiter*innen

„Dass wir unzufrieden mit der Betriebsführung der KVG sind, ist ja kein Geheimnis,“ erklärt Franz-Josef Kamp, Vorsitzender der Gruppe SPD/Bolmerg im Lüneburger Kreistag, letzten Mittwoch bei einer Videokonferenz der Gruppe mit dem Betriebsrat der KVG und verdi. Die Gruppe SPD/Bolmerg hatte deshalb einen entsprechenden Antrag zur Gründung einer landkreiseigenen Betriebsgesellschaft für den öffentlichen Nahverkehr gestellt. Dann wäre der Landkreis zukünftig selbst für den Busverkehr der KVG zuständig. Bei diesem zweiten Gespräch mit den Beschäftigtenvertretern ging es aber insbesondere um die Zukunft der Mitarbeiter*innen der KVG in einer neu zu gründenden Gesellschaft. Laut SPD-Antrag soll sich in einer neuen Nahverkehrsgesellschaft der Service der Kunden*innen gleichzeitig mit den Arbeitnehmerstandards verbessern. „Wir wollen für alle Beteiligten mehr und nicht weniger“, so Kamp.

„Wir sind verunsichert, wie es weitergehen wird,“ erklärt der Betriebsrat, „wir brauchen eine Perspektive, damit wir wieder gerne zur Arbeit gehen und diese wieder Freude macht.“ Mit dieser Aussage traf der Betriebsrat auf große Zustimmung der Gruppe SPD/Bolmerg, die klar machte: „Wir sind mit der Betriebsleitung unzufrieden, nicht mit den Busfahrern*innen! Wir können natürlich keine Zusagen machen, aber unser Ziel ist es, die Mitarbeiter nach Tarif zu bezahlen und gute Arbeits- und Ausbildungsplätze zu schaffen, mit guten sozialen und tariflichen Standards,“ erklärt Fraktionsmitglied Matthias Hoffmann.

Marian Drews bot an, bei Fragen des Übergangs in eine kommunale Gesellschaft behilflich zu sein. „Wir kennen die Fallstricke und Risiken aber auch Best Practice Beispiele. In unserer langjährigen Praxis haben wir erfahren, was die praktischen Anforderungen für das Gelingen eines sozial und ökologisch nachhaltigen ÖPNV sind,“ so Drews.