Um die freiberuflichen Hebammen in ihren verantwortungsvollen Aufgaben zu unterstützen und die Geburtshilfe in der Region zu stärken, beantragen wir eine zentrale Anlaufstelle für Mütter, Väter und Familien, durch die alle gleichermaßen kompetent vor und nach der Geburt beraten, ggf. betreut werden.

In einem gemeinsamen Änderungsantrag der Fraktionen BÜNDNIS 90/Die Grünen, Gruppe FDP/Die Unabhängigen, SPD und Gruppe Die Linke/Die Partei vom 16.11.2023 zum Thema "Schaffung einer Hebammenzentrale für Hebammenleistungen im Landkreis Lüneburg" beantragen wir die Einrichtung einer Koordinierungsstelle zur Sicherstellung und Vernetzung für Hebammenleistungen im Landkreis Lüneburg:

  1. Zentrale Vermittlung von Hebammen für die ambulante Betreuung von Frauen vor der Geburt, im Wochenbett und in der Stillzeit. Koordinierung von Vertretungen, Anmeldung freier Kapazitäten.
  2. Entwicklung einer Plattform für selbständig tätige Hebammen zur Verbesserung der Vernetzung untereinander und mit anderen medizinischen Akteuren aus z.B. „Frühe Hilfen“, Ärztinnen und Ärzte aus der Gynäkologie und mit dem Jugend- und Gesundheitsamt der Kommunen.
  3. Schaffung einer halben Stelle für eine Hebamme oder auch für Teilzeitkräfte mit einem festen Zeitfenster zur Beratung: Sprechstunden, telef./online/ Videochat: Beantwortung von Anfragen, Fragen oder Problemen rund um Schwangerschaft und Geburt.
  4. Bereitstellung einer Räumlichkeit.

Begründung:

Es ist bekannt, dass seit einigen Jahren, vor allem im ländlichen Raum und in der Verteilung, erhebliche Engpässe in der ambulanten Betreuung vor und nach der Geburt bestehen, so dass nicht mehr alle Familien die notwenige Begleitung einer selbständig tätigen Hebamme erhalten.

Zudem ist die freie Wahl über den Geburtsort nicht mehr für alle Frauen im Landkreis Lüneburg möglich.

Die Verwaltung möge vorgestelltes Unterstützungsvorhaben - auch unter Einbindung der Stadt Lüneburg – prüfen und finanzielle Förderprogramme zur Geburtshilfe des Landes und Finanzierungsmöglichkeiten über die Krankenkassen darstellen. Im Austausch mit dem Hebammenverband sollen mögliche Handlungskonzepte erarbeiten werden.


Als ersten Schritt wurde nach langer Diskussion im Ausschuss für Soziales vereinbart, die Verwaltung prüfen zu lassen, ob Hebammenleistungen in die Digitalplattform DIGITALIS des Gesundheitsamts integriert werden können.

Danach wird im Ausschuss für Soziales wieder darüber beraten, wie die Vermittlung von Hebammenleistungen weiter verbessert werden kann.