„Die Stimmung vieler Kreistagsabgeordneten gegenüber der KVG ist schlecht, die Unzufrie-denheit hoch“, so fasste Fraktionsvorsitzender Franz-Josef Kamp die derzeitige Situation zu-sammen.

Zu Gast in der SPD-Kreistagsfraktion war der Betriebsrat der KVG. In Vorbereitung zum Sonderkreisausschuss am 2. Oktober, wo die Geschäftsführung eingeladen ist, war den Abgeordneten ein Gespräch mit André Knispel und Timo Kniestädt vom Betriebsrat der KVG sehr wichtig.

„Die Stimmung vieler Kreistagsabgeordneten gegenüber der KVG ist schlecht, die Unzufriedenheit hoch“, so fasste Fraktionsvorsitzender Franz-Josef Kamp die derzeitige Situation zusammen. „Wir haben das Gefühl, wir befinden uns in der Steinzeit: alte Busse, viele Verspätungen und Linienausfälle, kein W-LAN, keine Klimaanlagen, kein Echtzeitinformationssystem. Die Neuordnung des Nahverkehrsplans war unser Ding und es ist qualitativ nicht so geworden, wie wir uns das vorgestellt haben. Daher stellen wir uns die Frage, ist die KVG der richtige Partner für diese Aufgabe“, so Kamp.

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Landtagsabgeordnete Andrea Schröder-Ehlers, stellte noch einmal die Ziele eines modernen Mobilitätskonzeptes dar. „Moderne klimaneutrale Busse in einer guten Taktung und bezahlbaren Tarifen für den ganzen Landkreis, das ist unser Ziel. Und daran werden wir die KVG messen und notfalls den Betreiber wechseln, sollten die Defizite nicht umgehend abgebaut werden“, so Schröder-Ehlers.

Eines jedoch ist klar: „Wir stehen hinter den Mitarbeitern der KVG“, betonte Jens-Peter Schulze, der auch Vorsitzender des Verkehrsausschusses der Hansestadt ist und die Probleme im städtischen Busverkehr sehr gut kennt.

„Wir hatten das Gefühl, die KVG ist unser Unternehmen. Dies hat sich leider in den letzten Jahren verschlechtert. Daher auch unser Wunsch, enger mit dem Betriebsrat zusammen zu arbeiten und klar zu stellen, dass eine kommunale Busgesellschaft für die Mitarbeiter*innen und Fahrer*innen eher mehr Arbeit und keine Verschlechterung in der Bezahlung bedeutet.“, kommentiert Matthias Hoffmann.

„Die Umstellung auf den neuen Nahverkehrsplan Anfang des Jahres war für die 350 Mitarbeiter der KVG sehr schwierig,“ erklärt Betriebsratsvorsitzender André Knispel. „Dann kam Corona. Aber nun haben wir wieder einen fahrbaren Fahrplan. Pendler, Schüler und Stammgäste sind wieder da, so dass die Busse wieder voll sind. Aber erst Anfang 2022 erwarten wir wieder die ursprünglichen Fahrgastzahlen.“

Timo Kniestädt erklärt: „Fahrer sind Mangelware und unsere Altersstruktur ist hoch. Derzeit werden 30 neue Fahrer ausgebildet, aber wir haben einen hohen Krankenstand. Wir brauchen Arbeitsplatzsicherheit, dann entspannt sich auch die Lage unter den Fahrern. Eine Motivation sind 16 neue Busse in unserer Busflotte, die 150 Fahrzeuge und 13 Reservefahrzeuge umfasst.“

Der Austausch wurde auf beiden Seiten als sehr angenehm und zielführend gesehen und soll in absehbarer Zeit wiederholt werden.