Antrag zur Kreistagssitzung am 3. März 2022 - Der Zuschuss muss erhöht und das Defizit ausgeglichen werden

Zur Sitzung des Kreistages am 3. März 2022 stellt die SPD-Fraktion folgenden Antrag:

In der jetzigen Situation erst recht – Lüneburg braucht sein Theater

Der Kreistag möge beschließen:

  • Der Zuschuss des Landkreises Lüneburg für das Lüneburger Theater wird ab 2022 um jährlich € 110.000, -- erhöht.
  • Der Landkreis wird darüber hinaus jährlich die anfallenden Tarifsteigerungen entsprechend seinem Anteil übernehmen.
  • Zum Ausgleich des durch die Nicht-Übernahme von Tarifsteigerungen in den vergangenen Jahren im Theater entstandenen Defizits von € 800.000, -- wird der Landrat beauftragt, mit der Hansestadt eine Vereinbarung zu schließen, um den Betrag in den nächsten Haushaltsjahren abzubauen.

Begründung:

Die Theater in Niedersachsen haben, verursacht durch die Einschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, mit erheblichen Einnahmeverlusten zu kämpfen. Gerade das Theater Lüneburg ist hiervon besonders betroffen, da es, anders als andere Theater, knapp 25% seines Etats durch eigene Einnahmen selbst deckt.

Das Theater in Lüneburg ist jetzt einen drastischen Schritt gegangen und hat den Spielbetrieb bis zum 21. April eingestellt. 140 Vorstellungen fallen damit aus. Die Einnahmen sind in der laufenden Spielzeit um mehr als 60 Prozent eingebrochen. Ein zusätzliches Minus von mehr als einer Million Euro droht. Die Zukunftssorgen im Theater Lüneburg sind auch deshalb besonders groß, weil neben den pandemiebedingten Einschränkungen auch noch grundsätzliche Finanzierungsfragen bestehen, etwa was die Übernahme der Tarifsteigerungen angeht.

Grundsätzlich gibt es zwischen dem Land Niedersachsen und den kommunalen Trägern, also Landkreis Lüneburg und Hansestadt Lüneburg, die Vereinbarung, dass sich beide Seiten zur Hälfte an den Kosten beteiligen. Zurzeit liegt der Landesanteil jedoch etwas höher als der der kommunalen Träger. Mit der Erhöhung der kommunalen Förderung um insgesamt ca. 150.000€ könnte dieses Ungleichgewicht ausgeglichen und damit die Verhandlungsposition des Theaters gegenüber dem Land verbessert werden.

Darüber hinaus müssen zukünftig neben dem Land auch die kommunalen Träger (wieder) ihren Anteil an den Tarifsteigerungen übernehmen. Gerade mit Blick auf die schwierige Corona-Lage, aber auch angesichts der wachsenden Herausforderungen in den Bereichen Nachhaltigkeit, kulturelle Bildung und gesellschaftlicher Zusammenhalt sollten sich die kommunalen Träger verpflichten, das aufgelaufene Defizit des Theaters auszugleichen, um dem Theater auch ‚nach‘ Corona eine gute Fortführung und Weiterentwicklung seiner Arbeit als Anker und Zentrum des kulturellen Lebens in Stadt und Landkreis zu ermöglichen.